Nikolo Tinti

Mitarbeiter-Interview mit Nikolo Tinti

Gesundheits- und Pflegeassistent

„Hier habe ich die Möglichkeit Beruf und akademische Weiterbildung miteinander zu kombinieren.“

Hi Nikolo, spannender Name erzähle uns doch einmal woher du kommst und etwas über deine berufliche Vergangenheit.
Ich bin Nikolo, 27 Jahre alt und komme aus Italien, genauer gesagt aus Sardinen. Ich habe eine Ausbildung zum GPA absolviert, davon Teile der Ausbildung im Heimathafen. Momentan hole ich seit Februar 2018 an der Abendschule mein Abitur nach.

Der Heimathafen ermöglicht dir somit die Kombination aus schulischer Weiterbildung und Beruf?
Ja genau. Frau Gensler und der Heimathafen generell haben mich sofort bei meinem Wunsch unterstützt mein Abitur nachzuholen. Diese Kombination wird vornehmlich durch angepasste Arbeitszeiten ermöglicht. Momentan arbeite ich in Schulzeiten nur im Frühdienst, in den Ferien und an Feiertage im regulären Drei-Schichtsystem des Heimathafens.

Warum möchtest du dein Abitur nachholen?
Ich hatte schon immer den Wunsch mein Abitur nachzumachen. Damals in Italien hatte ich jedoch andere Sachen im Kopf und durch meine Familie wurde ich ebenfalls dazu ermutigt mir schnell einen Job zu beschaffen, um Geld zu verdienen. Generell ist es in Italien sehr schwierig sich akademisch weiterzubilden, da es aufgrund der wirtschaftlichen Lage eher ums Geld verdienen geht. Ich habe auf Sardinien meinen italienischen Hauptschulabschluss gemacht, dieser wurde in Deutschland jedoch leider nicht anerkannt, weshalb ich heute mein Abitur nachholen möchte. In Deutschland ist das Thema Bildung einfach viel präsenter und man wird mehr vom Staat gefördert.

Wann kamst du nach Deutschland?
Im Juli 2013 kam ich nach Deutschland vornehmlich aufgrund der beruflichen Perspektivlosigkeit auf Sardinen. Mir wurde der Einstieg durch meinen Onkel, welcher in Berlin wohnt erleichtert. Nach einiger Zeit in Deutschland zog ich, durch eine Freundin ermutigt nach Hamburg. Am Anfang hatte ich viele Aushilfsjobs unter anderem im Einzelhandel und im Gastro-Bereich. Durch einen Deutsch- Integration-Kurs habe ich mein Deutsch noch zusätzlich verbessern können. Die Kombination aus direktem Kontakt zum Menschen im Job und dem Integrationskurs sowie persönlicher Weiterentwicklung konnte ich meine Deutsch Kenntnisse verbessern.

Wie bist Du zur Pflege gekommen?
Ich wollte schon immer gerne mit Menschen arbeiten. Den ersten Kontakt mit dem Bereich Pflege hatte ich durch meine geförderte Ausbildung als GPA durch das Arbeitsamt. Die Ausbildung habe ich in einem Pflegeheim begonnen und musste während dessen einen Facheinsatz im Heimathafen absolvieren. Mir hat es hier so gut gefallen, dass ich nach Rücksprache mit Frau Gensler meine Ausbildung hier beenden konnte.

Was war ausschlaggebend am Heimathafen, dass du hier bleiben wolltest?
Der andere Umgang mit Klienten, zeitlich aber auch persönlich. Im Pflegeheim ist die Zeit für den Klienten oftmals sehr begrenzt. Im Heimathafen sieht das anders aus, hier hat man im Durchschnitt 2 Stunden Zeit für die Pflege eines Klienten und der Umgang ist einfach menschlicher, so dass auch mal Zeit für einen Kaffee und eine Unterhaltung mit den Klienten bleibt. Generell einfach ein sehr herzlicher Umgang. Dazu kam die Tätigkeiten mit MS Patienten und Querschnittgelähmten. Die Arbeit mit ihren umfassenden Tätigkeiten hier fordert einen und hilft dabei professioneller zu werden, auch durch den breiteren Klienten-Kreis im Heimathafen.

Wie sehen deine Pläne nach dem Abitur aus?
Nach dem Abitur kann ich mir vorstellen Dolmetscher für Gebärdensprache zu werden, aufgrund meines sprachaffinen Hintergrundes und meiner Herkunft aus Italien.